Seite 066: Shop Around
Sehr nett war’s in Essen auf der Comic Action, auch wenn’s nur von kurzer Dauer war. Sperrbezirk hat sich prima verkauft, und sowieso war’s mal wieder schoen, ein paar Gesichter wieder zu sehen, die nicht in Frankfurt vor Ort waren.
So praktisch und einfach das Internet es heute macht, so ist es meiner Meinung nach auch zu einem Grossteil dafuer verantwortlich, dass viele Subkulturen langsam aus dem Strassenbild verschwinden. Frueher hat es wirklich Energie gekostet, an all die Insider-Informationen und Details zu kommen, und was soviel Muehe gekostet hat, legt man auch nicht so schnell wieder beiseite. Heute kriegt man alles was man braucht auf dem Silbertablett, ein paar Suchbegriffe bei Google eingegeben, und man ist schnell auf der Hoehe, die rarsten Scheiben findet man bei Youtube, und seine Klamotten bestellt man in stilsicheren Online-Shops. Man kann sich uber Facebook sogar mit Original Faces aus Barnes‘ ‚Mods‘- Buch anfreunden. Ich schaetze das natuerlich heute alles sehr, aber halte das auch fuer einen Grund dafuer, dass es heute nur noch wenig junge Mods gibt. Der Zauber des Verborgenen ist weg. Was meint Ihr?
Hm… es ist nicht besser oder schlechter geworden, nur anders.
Was im Internet allerdings vom großen Nachteil ist, ist die Qualität.
Bis man die für sich richtigen Seiten entdeckt hat, muss man einiges an „Schund“ überstehen 🙂
Ob es daher „weniger“ gibt, glaube ich nicht. Da hängt von so vielen Faktoren (insbesondere soziale aspekte) ab, und nicht unbedingt vom Internet.
Du hast natürlich recht, das Internet ist natürlich nicht alleine ein Grund. Aber trotzdem kann man sich fragen, warum heutzutage die Nischen immer mehr verschwinden, und welche kulturellen Umbrüche dazu führen.
Vielleicht gibt es ja noch diese Nieschen. Wir sind für diese allerdings zu alt geworden. Da stecken einfach „die Jüngeren“ mehr drin, und wir erleben es einfach nicht so intensiv mit, wie unsere Zeit!
Der „Modernist“ von früher, ist in der heutigen Zeit ja eher „Nostalgist“ 😉
Fährt Oldtimer-Roller, hört „alte“ Musik und erzählt von „früher“ *g*
Und manchmal ist es die Szene auch selber Schuld. Wie bereit ist man denn, seine „antiquierten“ Wurzeln aufzugeben, und zu modernisieren? Automatikroller zu akzeptieren, die heutzutage von den Kids ebenso gepimpt werden, wie es früher die Mods mit ihren Rollern gemacht haben. Wie bereit ist man den die Musik oder die Klamotten up zu daten? Nicht, dass die Mods die Väter geworden sind, von denen sie sich früher wegbewegen wollte, um moderner zu werden 😉
Trotzdem glaube ich, das diese Szene gerade wieder was an Fahrt aufnimmt. Allerdings weiß ich noch nicht, was die Ziele heute so wären!??
das Besondere der Subkulturen war immer, das Gegenteil vom Mainstream zu sein. Ich bin auch der Meinung, dass Internet und Co es heutzutage schaffen, vieles sehr schnell mainstreamartig werden zu lassen. Die Jugendlichen haben es heute nicht einfach, wenn sie anders sein wollen als die Masse.
Früher kannten unsere Eltern Mods, Rockabillys, Psychos etc. nicht, heute kann man sich schnellstens über jede Subkultur informieren, jeder weiß sofort bescheid über Klamotten, Musik etc. was die Sache irgendwie langweilig macht.
PS: war neben dem Popshop tatsächlich ein Klamottenladen??? Habe ich verdrängt.